Donnerstag, den 13. Januar 2011 um 20:07 Uhr

33. Internationales Radball-Neujahrspokalturnier des SV Blau-Gelb Ehrenberg für Mannschaften 1.Bundesliga/Staatsliga

von  Wolfgang Wukasch
Rico Rademann/Mike Pfaffenberger wiederholen Vorjahresserfolg
Vorjahreszweite Thommy und Markus Bröll (RC Höchst/Österreich) wurden mit 6:4 bezwungen
Viele, viele Tore und packende Kämpfe von Vormittag bis weit in den Abend hinein

(Ehrenberg/Altenburger Land). Nach 17 Spielen hochklassigen Radballs beim 33. Internationalen Neujahrspokalturnier des SV Blau-Gelb Ehrenberg standen sich im Finale erneut Vorjahressieger Rico Rademann und Mike Pfaffenberger (Ehrenberg) und Thommy und Markus Bröll (RC Höchst/Österreich) gegenüber. Auch diesmal siegten die amtierenden Deutschen Meister vom SV Blau-Gelb, aber die Staatsligamannschaft aus dem Alpenland leistete dem Pokalverteidiger bis weit in die zweite Hälfte hinein hartnäckigen Widerstand.

Die Brölls lagen nach 0:1-Rückstand wenig später mit 3:1 vorn, Rademann/Pfaffenberger egalisierten diesen aber bis zur Halbzeit (3:3). Auch nach dem zwischenzeitlichen 4:4 war noch alles offen, 21.40 Uhr aber stand fest, dass der Meister 2010 den Pokalsieg auch diesmal nicht aus der Hand gab. „Das 6:4 geht völlig in Ordnung, wir mussten uns mächtig strecken. Erkannten aber auch noch einige Ecken und Kanten, die es bis zum Bundesligastart am 22.Januar abzuschleifen gilt“, sagte Ehrenbergs Trainer Dieter Rademann. Sichtlich erleichtert auch Torhüter Rico Rademann, der nach ausgeheilter Handverletzung wieder gut in Schwung gekommen ist. Außenspieler Mike Pfaffenberger weiß ebenfalls, dass die Mannschaft als aktueller Meister in der 1.Bundesliga und im Weltcupgeschehen von der Konkurrenz gejagt wird. „Wir trainieren sehr hart und freuen uns auf eine spannende Saison. Das Publikum war wieder einmal Spitze, es macht einfach riesigen Spaß und das gesamte Umfeld hier stimmt bestens“, freut es den Student aus Sangerhausen. Mike Pfaffenberger, der in Jena studiert, absolviert mit Rico Rademann die zweite gemeinsame Saison und war 2005 mit Bruder Steve bereits Rafballweltmeister.

Gastgeber zündet Feuerwerk an Toren bereits zu Turnierbeginn
Die Ehrenberger zündeten zu Turnierbeginn ein Feuerwerk an sehenswerten Toren und führten gegen Zweitbundesligist SG Chemie Zeitz binnen sieben Minuten mit 8:0. Am Ende kamen Axel Müller/Robert Seidelt wenigstens noch auf ein annehmbares 3:8 heran und gingen nicht gänzlich unter. Gute Kombinationen prägten auch das zweite Spiel des Meisters gegen TJ Sokol Zlin-Prstne (Tschechien), so dass einem überlegenem 5:0-Erfolg (Halbzeit 3:0) nichts im Wege stand. „Martin Struhar und Jan Krejci waren dicht an einem Ehrentreffer dran, die Tschechen konnten aber einen gut im Tor stehenden Rico Rademann nicht überwinden. Außenspieler Mike Pfaffenberger fuhr den Angriffen der Gäste auch konsequent entgegen“, weiß Betreuer Jens Fröhling. Auch Martin Lingg, der bereits schon einmal auf einem WM-Podest stand, musste die Spielstärke von Rademann/Pfaffenberger anerkennen. Der Österreicher, der mit Jürgen Türtscher (RFV Dornbirn) antrat, kassierte nach wechselvollem Spielverlauf – 3:2 Halbzeitstand für Ehrenberg – eine 5:7-Niederlage. TJ Start CD Plzen (Tschechien) gehört zu den Dauergästen des Neujahrpokalturniers der Ehrenberger. Tschechiens WM-Reservist Hynek Sterba konnte mit seinem Partner Ondrej Kydlicek zwar gegen Ehrenberg bis zur Hälfte (0:3) noch einigermaßen mithalten, unterlag am Ende jedoch deutlich 3:8. Schwindlig gespielt wurden in der Hauptrunde auch die Brölls (RC Höchst). Die Vorjahreszweiten Thommy und Markus waren bis dahin ungeschlagen (drei Siege, ein Remis), konnten zwar den 8:5-Erfolg Rademann/Pfaffenbergers nicht verhindern, standen aber dann im Finale gegen den nationalen Champion, der sich erstmals dem Publikum in den weißen Trikots mit den schwarz-rot-goldenen Brustringen vorstellte.

Platz drei geht zum RFV Dornbirn (Österreich) – Rositzer Kunstradfahrer zeigen ihr Können
Im Spiel um Platz drei setzte sich der RFV 1886 Dornbirn (Österreich) klar gegen Zlin-Prstne (9:1) durch. „Das Turnier der Elite war geprägt von hoher Qualität und spannenden Spielen, auch wenn sich am Ende der Meister als wahrer nationaler Champion erwies“, sagte Karl-Heinz Heilmann, Radballtrainer beim SV 1949 Langenleuba-Niederhain. Dass außer Radball auch ansonsten im Altenburger Land Hallenradsport betrieben wird, zeigte Trainerin Sylvia Kummer vom SV Rositz mit ihren jungen Kunstradfahrerinnen eindrucksvoll. Die Darbietungen der mehrfachen Landesmeister- und Thüringenpokalsiegerinnen wurden mit herzlichem Beifall bedacht. Als Gäste des Turniers wurden LSB-Vertreter Ulitzsch, Thüringens Radsportpräsident Bethge, KSB-Sportkoordinator Gerth und MdL Christian Gumprecht (CDU) begrüßt. Bereits jetzt liegen die Zusagen der Österreicher und weiterer Vereine vor, beim Neujahrspokalturnier des SV Blau-Gelb Ehrenberg im kommenden Jahr wieder mit von der Partie zu sein.

Ein dickes Dankeschön an alle, die mithalfen
Blau-Gelb-Vereinschef Knut Wesser lobte und dankte all jenen Vereinsmitgliedern und den emsigen Helferinnen, Helfern, Förderern des Radballs und Firmen, die mit dafür Sorge trugen, dass das Neujahrspokalturnier erneut zu einem vollen Erfolg wurde. „Das fängt bei der Monate währenden Vorbereitung an, geht über die Herrichtung der Mehrzweckhalle für das Turnier, über das Catering, die musikalische Umrahmung und Moderation sowie der Organisation und Durchführung der Siegerehrung dieser in Thüringen wohl einzigartigen Radball-Traditionsveranstaltung“, weiß der Vereinsvorsitzende. Erneut reisten Fans aus nah und fern an, und nach offiziellem Turnierschluss saßen Spieler, Betreuer und Fans noch lange beisammen. „Einmalig die Atmosphäre hier in Ehrenberg“, weiß auch Tino Kebsch aus Langenwolschendorf bei Zeulenroda. Kebsch weiß es am besten: Er war mit Rico Rademann zweimal Deutscher Vizemeister und gewann einmal Bronze mit dem aktuellen Meister. Heute gibt Tino als Trainer seine Erfahrungen bei der SG Langenwolschendorf weiter, kommt ab und zu auch in der Oberliga noch zum Einsatz.

Spielfolge:
01. SV Ehrenberg - SG Zeitz  8:3
02. RC Höchst - Zlin 5:4
03. Plzen - Dornbirn 3:4
04. SV Ehrenberg - Zlin 5:0
05. Plzen - Zeitz 5:1
06. Höchst - Dornbirn 5:4
07. Zlin - Zeitz 6:1
08. SV Ehrenberg - Dornbirn 7:5
09. Höchst - Plzen 10:2
10. Zlin - Dornbirn 4:10
11. Höchst - Zeitz 5:5
12. SV Ehrenberg - Plzen 8:3
13. Dornbirn  - Zeitz 5:3
14. Plzen - Zlin 5:6
15. SV Ehrenberg - Höchst 8:5
16. Spiel um Platz 3: Dornbirn -  Zlin 9:1
17. Spiel um Platz 1: SV Ehrenberg I - RC Höchst 6:4

 

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